Samstag, 5. März 2016
Ein brechender Start ins neue Jahr
Wie in Deutschland, ist Neujahr auch hier ein Feiertag, also hatten wir keine Ahnung was wir in so einer großen Stadt an einem so langen Tag machen sollten. Der Hunger trieb uns schließlich aus der JuHe und wir machten uns auf den Weg zum Markt, der natürlich ziemlich spärlich ausfiel, dort aßen wir Salgados, tranken Saft und kauften ein bisschen Obst.
Auf dem Weg mit dem Bus nach Hause blieben wir einfach sitzen und hofften wir würden etwas erkennen, wo wir aussteigen müssen. Pustekuchen, wir kamen in einem sehr zwielichtigen Viertel an und der Fahrer meint: Endstation. Wir blieben einfach sitzen, weil wir so Angst hatten auszusteigen, bis wir raus gescheucht wurden, gleich hat uns aber jemand in ein Zimmer geschoben, damit wir dort auf den nächsten Bus warten konnten.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie wir überall auf Hilfe und Unterstützung trafen, ohne, dass uns jemand etwas Böses wollte.
Wir warteten also und unterhielten uns mit einem jungen Mann, der uns über Deutschland ausfragte. Im Bus half er uns dann die richtige Haltestelle zu finden und wir kamen nach einer Stadtrundfahrt wieder sicher in unserem Zimmer an, wo wir Postkarten schrieben, Obst aßen und entspannten.
An diesem Tag hatten wir auch Wäsche gewaschen, die wir dann wegen Regen in unserem Zimmer aufhängen mussten.





Der 2. Tag des Jahres begann für Lissy mit Brechen und Flitzekacke, ich kümmerte mich also um die Arme und wir verbrachten den Tag im Aufenthaltsraum des Hostels (man musste um 11 Uhr auschecken), nachmittags machten wir uns auf den Weg, in einer Apotheke etwas gegen Brechen zu suchen, dass wenigstens die Fahrt nach Parnaíba am Abend kotzfrei blieb. Hat sogar geklappt.



Diese Beschwerden kamen übrigens wohl von dem Saft, den wir am Vortag auf der Straße getrunken hatten. Mich traf es erst einen Tag später und auch nur schwach, da war ich ziemlich froh drüber. Also machten wir uns abends auf zur Rodoviaria um den Bus nach Parnaíba zu nehmen.



Und so war unsere Zeit in der gesichtslosen Stadt Belém zu Ende. Es war nicht so geplant, eigentlich sollten wir ja schon vor Silvester ankommen und dann kam noch diese Lebensmittelvergiftung dazu, deshalb konnten wir Belém nicht wirklich kennenlernen, das was wir allerdings sahen hat uns nicht gefallen, grau, trist und ziemlich öde.
Aber Belém war auch keine der Städte, von denen wir uns viel versprochen hatten.



Beijo Lise